Turnfahrt der Männerriege 2025
Christian Mühle: Am Samstag, 6. September 2025 um 07.30 Uhr starteten wir - wie schon im vergangenen Jahr - bei traumhaftem Wetter von Biel-Benken mit zwei Kleinbusen in unser Männerriege-Wochenende. Das Ziel und die geplanten Aktivitäten waren geheim, was die Spekulationen kräftig anheizte. Für was sollte man, gemäss Packliste, Anfang September wohl warme Socken und Thermounterwäsche benötigen? Oder gar alte Kleidung?
Die Anreise führte uns via Sursee, Luzern, dem Vierwaldstätter- und Zugersee entlang in den Kanton Schwyz, genauer ins Muotathal. Einige unserer Männer-Riegemitglieder, die sich als kleine Sherlok Holmes versuchten, verbanden die vorgeschriebene Kleidung und die sich ändernde geografische Lage mit einer Handy-Recherche. Ihr Fazit: Es musste in eine Höhle gehen. Und so war es dann auch.
In der Nähe der Höhle angekommen, genossen wir auf dem Parkplatz ein von den Organisatoren mitgebrachtes Znüni. Gestärkt begaben wir uns danach zum Besucherzentrum des «Hölloch». Mit 212 km erforschter Länge ist das Hölloch nicht nur die grösste Höhle der Schweiz, sondern eine der grössten Höhlen weltweit. Und in Kombination mit einer im August 2020 entdeckten neuen Verbindung schafft das Hölloch sogar einen neuen Weltrekord. So tief und gleichzeitig so lang, 1033m Höhen-Differenz zwischen dem tiefsten und dem höchsten Punkt, ist kein anderes Höhlen-System der Welt!
Nach einer kurzen Einführung durch unsere Guides und dem Fassen eines Helms mit Stirnlampe und Gummistiefel starteten wir, in zwei Gruppen aufgeteilt, die Hölloch-Expeditionstour. Aufgrund von zu viel Wasser in der Höhle konnten nicht alle geplanten Höhlenabschnitte erkundet werden. Nichtsdestotrotz kamen wir voll auf unsere Kosten! Schon nach wenigen Metern fühlten wir uns in die Zeit der Pioniere zurückversetzt, die vor rund 100 Jahren erstmals in die Höhle vorgedrungen waren. Wir kletterten, krochen und stiessen in Höhlenräume mit den faszinierendsten Felsformationen vor.
Anschliessend durften wir mitten in der Höhle ein ausgiebiges Raclette à discrétion geniessen. Bei einem guten Glas Weisswein wurde angeregt diskutiert - vor allem wurden die anspruchsvollsten Kletter- und Kriechstellen nochmals analysiert. Ob die wohl SUVA-konform waren?
Körperlich zum Teil an unsere Grenzen geraten, aber zufrieden und voller positiver Eindrücke, kehrten wir wieder zum Besucherzentrum zurück und rundeten den Höhlenbesuch mit einem informativen Film über das «Hölloch» ab. Anschliessend ging es weiter nach Morschach in den «Swiss Holiday Park».
Dort nutzen wir die grossartige Wasser- und Wellnesswelt mit Erlebnisbad, Saunalandschaft und den Römischen Thermen. Zum Abendessen trafen wir uns, frisch gebadet und gestylt, im hoteleigenen «Ristorante il Gusto» zu einem ausgiebigen Pizza- und Pastaessen. Eine Zwicker-Jass-Runde ist leider nicht zustande gekommen. Dies sicherlich aufgrund der letztjährigen Erfahrungen.
Nach einer kurzen und je nach Zimmer geräuschvollen Nacht, stärkten wir uns am anderen Morgen am reichhaltigen Frühstücksbuffet. Danach nutzten einige Riege-Mitglieder nochmals die Hotel-Angebote und vergnügten sich bei einer Partie Minigolf, während andere eine mehrstündige Wanderung im Gebiet um Stoos in Angriff nahmen.
Mit der Gondelbahn gelangte man in das autofreie Bergdorf Stoos, von wo uns eine Sesselbahn bequem zum Ausgangspunkt der Wanderung – dem Chlingenstock – brachte. Natürlich ist der Aufstieg auch zu Fuss möglich. Diese Möglichkeit wurde aber nach der tags zuvor anspruchsvollen Höhlenexkursion und einer relativ kurzen Nacht rasch verworfen. Vom Chlingenstock führte eine spektakuläre Wanderroute über den Grat bis zum Huser Stock. Dann gings im Zickzack auf dem in Felsen gehauenen und mit Ketten gesicherten Bergweg hinunter zum Furggeli. Der letzte Aufstieg war der steilste, von der Alphütte beim Furggeli hinauf auf den Gipfel des Fronalpstocks. Spätestens hier schlug so manches Herz etwas schneller – und auf dem Gipfel raubte die grandiose Aussicht auf die Berg- und Seenwelt einem endgültig den Atem. Auf der Terrasse des höchstgelegenen Restaurants des Kantons genoss man ein Bier, erholte sich und liess den Blick weit über die Landschaft schweifen.
Zurück in Morschach resp. dem «Swiss Holiday Park» nahmen wir noch ein Mittagessen zu uns und liessen auch diesen Tag nochmals Revue passieren.
Ein wenig müde, aber rundum zufrieden, bestiegen wir wieder unsere beiden Kleinbusse und traten – mit grossem Dank an Dani B. und Fabian für die Organisation – die Heimreise an.